9. November 2015 – 29. Januar 2016
Ausstellung der Fachschaft Religion
Von den Herbstferien bis Ende Januar war die Ausstellung »Weltreligionen Weltfrieden Weltethos« in unserer Schule zu sehen und bot für viele Klassen bzw. Religions- und Ethikgruppen die Gelegenheit, sich mit den Grundgedanken anderer Religionen auseinander zu setzen.
Auf 16 Tafeln waren Grundinformationen über die wichtigsten Religionen zu erhalten, wobei es der Ausstellung wichtig war, nicht das Trennende zu betonen, sondern das Gemeinsame. Dieses Gemeinsame manifestiert sich unter anderem in der sogenannten »Goldenen Regel«, die sich in abgewandelter Form in allen großen Religionen und auch in der Philosophie findet. Im Volksmund lautet sie: »Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.« Diese »Goldene Regel« bietet die Basis für ein gemeinsames Weltethos, also eine für alle verbindliche Handlungsoption, weil sie für alle Menschen – religiös oder areligiös – sofort einsichtig ist. Auf dieser Basis könnten die Konflikte zwischen Staaten, Religionen und Menschen überwunden werden.
Den Schülern und Schülerinnen boten die kurzen Texte aus den Heiligen Schriften der Religionen oder die Aussagen wichtiger Vertreter der Religionen oft einen Anstoß zur Reflexion und Diskussion – so die erstaunliche Aussage im Koran: »Es gibt keinen Zwang in der Religion« (Sure 2,256). Oder die sieben modernen sozialen Sünden der Menschheit: Politik ohne Prinzipien, Geschäft ohne Moral, Reichtum ohne Arbeit, Erziehung ohne Charakter, Wissenschaft ohne Menschlichkeit, Genuss ohne Gewissen, Religion ohne Opfer (Mahatma Gandhi). |
Auf vier Tafeln wurde am Schluss auf vier zentrale Gebote eingegangen und diese anhand kurzer Zeitungstexte aktualisiert und illustriert, z.B.: – Du sollst nicht töten: Schulschießerei in Nevada. Todesschütze war erst 12 Jahre alt. – Du sollst nicht stehlen: Korruption. Wie geldgierig sind unsere Eliten? – Du sollst nicht lügen: Bewerbung. Polierter Lebenslauf. Ein bisschen lügen ist erlaubt- oder? – Du sollst die Sexualität nicht missbrauchen: Betatscht und bedrängt. Jede fünfte Studentin an US Unis wird sexuell missbraucht. Auch an deutschen Hochschulen werden Studentinnen belästigt.
Auch wenn die Ausstellung mittlerweile wieder zurückgegeben wurde, freuen wir uns von den Religions- und Ethik-Fachschaften, dass wir auch in den kommenden Schuljahren auf diese wichtige Ausstellung zugreifen zu können, denn es wurde von der Schulleitung beschlossen, eine verkleinerte Form dieser Weltethos-Ausstellung als Dauerausstellung an unsere Schule zu holen, so dass die wichtigen Impulse für eine Kultur der Gewaltlosigkeit und der Ehrfurcht vor allem Leben, eine Kultur der Solidarität und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung, eine Kultur der Toleranz und des Lebens in Wahrhaftigkeit und eine Kultur der Gleichberechtigung und der Partnerschaft von Mann und Frau weiterwirken können. |
Achim Hasselhoff (für die Fachschaft Religion, Text) und Steffen Straube-Kögler (Fotos)