Am 15. November 2019 war es wieder soweit: zum dritten Mal fand das Netzwerktreffen der Weltethos-Schulen statt. Aus dem beschaulichen Tübingen in die Landeshauptstadt verlegt, kamen 18 Weltethos-Schulen aus Baden-Württemberg, Bayern, NRW und Luxembourg im Hospitalhof in Stuttgart zusammen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen.
Der Kreis der Weltethos-Schulen hat sich seit dem letzten Netzwerktreffen 2017 um weitere 6 Schulen vergrößert und so war auch die Begrüßung und das Kennenlernen der »Neuen« ein zentraler Punkt. Organisiert und konzipiert wurde die Veranstaltung von Julia Willke, Verena Weihgold-Bauer und unserer freien Mitarbeiterin Renate Amin.
Am Vormittag präsentierten die Schulen auf dem Marktplatz der Projekte ihre Aktivitäten rund um das Thema Weltethos. Eine beeindruckende Darstellung dessen, was an Schulen, -meist außerhalb des Unterrichts-, geleistet wird. Die Themen waren so vielfältig wie das Thema Weltethos selbst: Über Flüchtlingsarbeit, Friedenserziehung, Mobbing-Prävention, Konsum & Nachhaltigkeit, Upcycling, ein Schulfest zum Thema „Völkerverständigung“, die Entwicklung eines Schulethos, u.v.m. konnte man sich hier informieren. Eine Schule hatte sich gar der Weltethos-Ausstellung angenommen, und unter dem Motto Pimp my expo eine jugendgerechte Light Ausgabe der Ausstellung entwickelt. |
Am Nachmittag ging es in die Praxis. Im Mittelpunkt stand die Frage wie, und mit welchen Methoden, Wertevermittlung und Haltungsarbeit in Schulen gelingen kann. Im Angebot waren ein Philosophie-Workshop, ein theaterpädagogischer Workshop und ein stiftungseigener Weltethos-Workshop. Die Stiftung hatte zwei Experten an Bord geholt, Julia Blum-Linke von der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog in München und Janina Fahrner vom Theaterpädagogischen Zentrum in Reutlingen. Die Vertreter*innen der Schule konnten sich den Angeboten nach Interesse zuordnen und nach einer kurzen Vorstellung im Plenum ging die Arbeit in den Gruppen los. |
Theaterpädagogischer Workshop
Hier stand Bewegung und Erleben im Vordergrund. Die Teilnehmer wählten anhand des Weltethos-Wertewürfels einen Wert aus, suchten das negativen Gegenstück und überlegten dazu Situationen aus dem Schulalltag, die sie in Theaterszenen (Bildarbeit) darstellten. Im ersten Schritt wurde die Negativ-Situation gestellt, im zweiten die Positive und zum Schluss der Übergang vom einen zum andern. |
Janina Fahrner interviewte die Darsteller während der Szenen und hinterfragte Gefühle und Haltungen. Die Spannung in der Luft war greifbar, die Teilnehmenden ganz in ihren Rollen, empathisch, konzentriert. Das Ergebnis war beeindruckend: Jede schwierige Situation wurde positiv aufgelöst und die Teilnehmer konnten am Ende genau benennen, worauf es bei einer werteorientieren Problemlösung ankommt. |
Workshop »Philosophieren über Werte«
Das wertschätzende Gespräch, die gemeinsame Suche nach Antworten auf die großen Fragen der Menschheit, der Respekt für die Sicht der Anderen und das aktive Zuhören … das alles ist Philosophieren. Es schafft einen geschützten Raum, in dem sich jeder Einzelne und die Gruppe als Ganzes sich einem Thema offen annähern kann. |
Das gemeinsame Philosophieren wird zur Brücke zwischen den Teilnehmenden, es schafft eine wertschätzende Grundhaltung, die Basis für ein gelingendes Miteinander. Im Workshop konnten die Teilnehmenden anhand des Weltethos-Wertes der Gewaltlosigkeit den praktischen Einsatz von Philosophieren in der Schule erproben. |
Workshop »Selbstverständlich weltethisch«
Was ist eine »weltethische Haltung«? Und wie komme ich überhaupt zu meinen Haltungen? Diesen Fragen stellten sich die Teilnehmenden im Workshop »Selbstverständlich weltethisch«. Es ging darum, das eigene Denken und Handeln kritisch zu hinterfragen und zu einer reflektierten Grundhaltung zu kommen, auf der WERTvolles Handeln im Schulalltag erleichtert werden kann. | Der Workshop, der im Lehrer*innen-Schüler*innen-Format konzipiert wurde, -und normalerweise von Mitarbeiter*innen der Stiftung Weltethos an Schulen angeboten wird-, wurde eigens für das Netzwerktreffen adaptiert und der spezifischen Situation von Lehrkräften angepasst. |